Hanau (lwv): Die Paula-Fürst-Schule (PFS) in Hanau ist seit heute im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Schulleiterin Claudia Steinkrüger hat den Titel und das Schild von Landeskoordinatorin Sabrina Becker entgegen genommen.
„Die Schulgemeinde der Paula-Fürst-Schule freut sich über die Titelverleihung“, sagt Claudia Steinkrüger. Gerade vor dem Hintergrund des schrecklichen vergangenen Ereignisses in Hanau sehen wir es als eine unserer zentralen Aufgaben an, in der PFS für ein wertschätzendes Klima untereinander zu sorgen. Jegliche Form der Diskriminierung wird ernst genommen und gemeinsam wird mit unseren Schülerinnen und Schülern nach Lösungen gesucht.“
Dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gehören bundesweit mehr als 3.400 Schulen aller Schultypen an. In Hessen sind es 136, den Anfang machte 1996 die Theo-Koch-Schule in Grünberg. Voraussetzung ist, dass sich mehr als 70 Prozent aller Schülerinnen, Schüler und aller Erwachsenen, die an der Schule arbeiten, erklären, dass sie sich aktiv gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung an ihrer Schule einsetzen werden.
„An der Paula-Fürst-Schule haben sich mehr als 90 Prozent dafür ausgesprochen“, sagt Lehrer David Dekreon stolz. Den Anstoß gab ein Projekt. Nach ihrem Umzug 2020 in ein neues Schulgebäude beteiligten sich alle an einer Mal- und Plakataktion, um die Schule zu verschönern und die Räume zu gestalten. „Dabei fiel uns auf, dass die Themen Toleranz und Vielfalt in den meisten Motiven eine Rolle spielten.“ Oberstufenschüler gingen dann von Lerngruppe zu Lerngruppe und stellten das Netzwerk vor. Am Ende kam die Abstimmung, bei der sich die überwältigende Mehrheit dafür aussprach, sich gegen Rassismus und Diskriminierung zu wenden.
„Wir sind stolz auf die engagierte Schulgemeinde an der Paula-Fürst-Schule“, betonte der für Schulen zuständige Beigeordnete beim Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen, Dieter Schütz, der herzlich gratulierte. „Toleranz und Vielfalt sind unverzichtbare Säulen unserer Gesellschaft.“
Jede der Schulen ohne Rassismus und mit Courage hat eine Patin oder einen Paten. Die Paula-Fürst-Schule konnte die Hanauer Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck gewinnen, die auch dem Förderverein der Schule angehört. „Es ist eine große Aufgabenstellung, die eine hohe Aufmerksamkeit, ein starkes Selbstbewusstsein und Courage erfordert“, sagte sie. „Schon der Name der Schule ist eine Verpflichtung gegen Rassismus. Paula Fürst war eine junge jüdische Lehrerin, die sich der Montessori-Pädagogik widmete. Sie wurde 1942 deportiert und ermordet.“