Kurz nach dem zweiten Jahrestag des rassistischen Anschlags von Hanau war es den Schüler:innen und Lehrkräften an der Paula-Fürst-Schule in Hanau eine Herzensangelegenheit im Rahmen eines Projekttages sich mit dem Thema Antirassismus und Antidiskriminierung auseinanderzusetzen. Seit Juli 2021 ist die Paula-Fürst-Schule selbst Mitglied des Netzwerks Schule mit Courage, Schule ohne Rassismus und setzt sich dafür ein, dass in ihren Räumlichkeiten angrenzend an die Kinder und Jugendpsychiatrie im Hanau-Lamboy Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt werden, die Diskriminierungen, insbesondere Rassismus überwinden. Schüler:innen unterschiedlicher Altersstufen setzten sich kreativ mit dem Thema auseinander und fertigten künstlerische Arbeiten zu den Begriffen „Toleranz“ und „Respekt“ an. Bei den Grundschüler:innen lag der Schwerpunkt auf dem Thema Mitbestimmung und Kinderrechte. Bei den zwölf- bis 15 jährigen Schüler:innen stand ebenfalls der Toleranzbegriff im Vordergrund und sie haben sich zu stigmatisierenden Aussagen positioniert, um anschließend mithilfe eines Onlinespiels einzuüben, wie man auf diskriminierende Aussagen wehrhaft und angemessen reagieren kann. Als Teil einer „bunten“ Schule mit Schüler:innen unterschiedlicher Herkunft und vielfältiger sexueller Orientierungen sind die Jugendlichen teilweise bereits selbst Opfer von verletzenden Aussagen geworden. Daher ist es besonders wichtig, sie für ein respektvolles Miteinander zu sensibilisieren und in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken. Die älteren Patientinnen der Vitos Klinik versuchten sich mithilfe von informativen Texten und Videos aus Krisenländern selbst in die Lage von Flüchtlingen zu versetzen und die politische und wirtschaftliche Situation in den Krisengebieten besser zu verstehen. Im Anschluss daran nahmen sie mit viel Begeisterung an einem Trommelworkshop mit einem Berufsmusiker senegalesischer Herkunft teil und erkannten, wie fremde Einflüsse auch unsere Kultur bereichern können. Vielen der Jugendlichen wurde im gemeinsamen Gespräch erst wieder bewusst, dass sie selbst „Menschen mit Migrationshintergrund“ sind, deren Eltern oder Großeltern einst selbst als Einwanderer aus einem fremden Land zu uns gekommen sind. Der Projekttag der PFS war insgesamt ein sehr gelungener und abwechslungsreicher Vormittag, an dem die Schüler:innen ihre Wertevorstellung und Haltung gegen Hass, Ausgrenzung und Intoleranz auf sehr vielfältige und kreative Weise zum Ausdruck gebracht haben.